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Een ogenblik !

B'NAI B'RITH, UNABHÄNGIGER ORDEN (U. O. B. B.),
BOARD OF BENEVOLENCE,
BOARD OF GENERAL ACTIVITIES,
BOARD OF GENERAL PURPOSES,
BOAS,
BÖBER, JOHANN,
BOBRIK, EDUARD,
BOCAYUVA, QUINTINO,
BOCK, MAX,
BODE, JOHANN JOACHIM CHRISTOPH
BODENZEICHNUNG, SYMBOLISCHE.
BODLEY, THOMAS SIR,
BODUNG-VERLAG - DES KAISERS TRAUM,
BODY OF MASONRY
BOENDERS, FRANCISCUS COENRAAD MARINUS,
BOERHAVE, HERMANN,
BOGOTA,
BOHEMAN, KARL ADOLF ANDERSON,
BÖHME, JAKOB,
BÖHMEN.
BÖHMISCHE BRÜDER,
BOIELDIEU, FRANÇOIS ADRIEN
BOITO, ARRIGO,

B'nai B'rith, Unabhängiger Orden (U. O. B. B.),
Söhne des Bundes, ist ein 1843 in New York begründeter Ordensverband, der nur Juden aufnimmt. Er trat in Amerika mit dem Programm auf, die Interessen der jüdischen Bürger zu vertreten und an ihrer moralischen und ethischen Vervollkommnung zu arbeiten. 1869 trat eine Reorganisation ein. Zur Zeit, da in Deutschland die Wogen des Stöckerschen Antisemitismus besonders hochgingen, wurde er nach Deutschland (1882) und anderen europaischen Staaten verpflanzt und nahm in der Folge einen bedeutenden Aufschwung. Der Orden hat seine zentrale Leitung in seinem Ursprungslande Amerika, in den anderen Staaten bestehen Distrikts-Großlogen, die sich wieder auf Logen aufbauen. Der Orden hat in Europa keine Grade, dagegen Erkennungszeichen und ein Ritual, das mit dem freimaurerischen Ritual in keiner Weise identisch ist. Frauen werden nicht aufgenommen, jedoch haben viele Logen Frauenvereinigungen und Jugendbunde angegliedert

Der Orden ist unpolitisch und hat mit der Freimaurerei nichts weiter gemeinsam als gleichartige, aber auf einen konfessionell engen Kreis beschränkte Tendenzen der ethischen Erziehung seiner Mitglieder und der Karitas. Der von Gegnern der Freimaurerei aus durchsichtiger Gründen immer wieder behauptete Zusammenhang des Ordens mit dieser ist frei erfunden. Manche Freimaurer-Großlogen auch humanitäre, verbieten ihren Mitgliedern sogar den Beitritt, ebenso wie zu anderen freimaurerähnlichen Verbindungen.

Die Leistungen des Ordens, namentlich in karitätiver Beziehung, sind mustergültig. Sein Schrifttum bewegt sich auf einer ansehnlichen Höhe. Die Gegnerschaft, die der Orden auch in Freimaurerkreisen findet, ist ganz unbegründet. Er ist auch kein "geheimer" Orden sondern als Männerbund innerhalt einer Glaubensgemeinschaft zu werten, der nach seinen außeren Kennzeichen in die gleiche Kategorie gehört wie die Freimaurerei, mit dieser aber sonst weder nach Entstehung noch nach seiner umgrenzten Arbeit, noch organisatorisch etwas zu tun hat.
Board of Benevolence,
Wohlfahrtsamt der Großloge von England, verfügt über den Wohlfabrtsfonds (Fund of Benevolence), aus dessen Mitteln allmonatlich 30 bis 50 Spenden an bedurftige Bruder, bezw. Schwestern im Gesamtbetrag von durchschnittlich 3000 Pfund bewilligt werden. Der Fonds wird aus obligatorischen Gaben der Logen und der zu Großbeamten (auch in den Provinzial-und Distrikts Großlogen) ernannten, bezw. mit dem "London Rank" (s. d.) ausgezeichneten Brr. gespeist. Jährlich stehen etwa 36.000 Pfund zur Verfügung.
Board of General Activities,
Beit 1927 der eigentliche Verwaltungskörper der sehr umfangreichen Agenda der Großloge von New York. Die Tätigieit gliedert wich in folgende Unterabteilungen: 1. Board of Publication, der Presseausschuß, der die Herausgabe der Großlogenzeitschrift besorgt. Von dem Umfang der Tätigkeit dieses Ausschusses gibt die Abnehmerziffer des Blattes "Masonic Outlook" 133.000 Abonnenten eine Vorstellung.
2. Bureau of Social and Educational Service, ein Amt. das sich mit freimaurerischen Fortbildungsfragen zu beschaftigen hat.
3 The Committee on Antiquities dient archivalischen und historischen Zwecken sowie der Verwaltung des Großlogenmuseums.
4. The Committee on Employment Service die freimaurerische Arbeitsvermittlungsstelle und schließlich
5 The GrandLodgeLibrary, dieVerwaltung der Großlogenbibliothek.
Board of General Purposes,
Ausschuß für allgemeine Zwecke, heißt in der Großloge von England der mit großer Machtvollkommenheit ausgestättete Verwaltungsausschuß der Großloge, an dessen Spitze ein ehrenamtlicher Präsident steht. Er setzt sich zusammen aus dem Großmeister, dem amtierenden (Pro-) Großmeister, mehreren Großbeamten und 32 Beisitzern aus den Logen der Großloge. Acht Mitglieder ernennt der Großmeister, die anderen werden in einem recht umstandlichen geheimen Wahlgang gewählt. Die Befugnisse des Board erstrecken sich auf die Vermögensverwaltuns, die Auslandskorrespondenz, das Anerkennungsverhältnis und zahlreiche Rechtsfragen innerhalb der Großloge u. v. a. m.
Boas,
der Name der linken oder nördlichen Säule im Vorraume des Salomonischen Tempels. Die Übersetzung wird verschieden gegeben: In ihm (Gott) ist es stark, oder englisch: in strength (in Starke).
Böber, Johann,
russischer Staatsrat, Direktor des Petersburger Kadettenkorps, war zu Beginn des 19. Jahrhunderts einer der tätigsten Freimaurer. Schon 1779 wirkte er als Großsekretär der Schwedischen Provinzialloge in Rußland. Nach den " Acta Latomorum" erreichte er 1803 vom Zaren Alexander I. die Aufhebung des von Paul I. erlassenen Verbotes der Freimaurerei. 1805 wurde er Stuhlmeister der neugegründeten Loge ,.Alexander zum gekrönten Pelikan", 1809 Großmeister der Großen Direktorialloge "Wladimir zur Ordnung". 1810 zog er beim Großmeister der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Castillon, Erkundigungen über den damals in Rußland freimaurerisch sehr rege tätigen Feßler ein, auf die er wenig gunstige Auskünfte erhielt. Das führte naturgemäß zu einer Vertiefung der Abneigung, der sich Feßler auch in Rußland bald gegenuber sah. Nach der Gründung der Großloge "Astraea", 1815, behielt B. die Leitung der Direktorialloge noch ein Jahr lang bei und überließ diese dann dem Grafen Mussin-Puschkin mit der Loge "Zum flammenden Stern" ging er zur "Astraea" über.
Bobrik, Eduard,
Professor der Philosophie 1834-1857 Mitglied der Loge "Modestia cum libertate" in Zürich, Verfasser des Buches "Geschichte, Grundidee und Verfassung der Freimaurerei, zeitgemäß dargestellt von einem Freimaurer" (anonym erschienen Zürich, Orell Füssli & Co., 1838), ins Französische übersetzt 1841, ebenso ins Hollandische 1860. Von ihm stammte auch die Idee, mit freimaurerischer Hilfe das deutsche Auswanderungswesen nach Amerika zu regeln und die Lage der Einwanderer in Amerika zu bessern.
Bocayuva, Quintino,
brasilianischer konservativer Politiker 1889 einer der Hauptgründer der Republik,; 1837, t 1912, war Großmeister des Großorients von Brasilien.
Bock, Max,
Reehtsanwalt und Notar in Magdeburg, * 1870, aufgenommen 1905 in die Loge "Ferdinand zur Gluckseligkeit" in Magdeburg (größte Loge der "Drei Weltkugeln"), seit 1930 deren Meister vom Stuhl, setzte sich auf der Großlogenversammlung Mai 1931 energisch aber erfolglos für die Beibehaltung der Beziehüngen der "Drei Weltkugeln" zur Großloge von Wien ein.
Bode, Johann Joachim Christoph
Taglöhnerssohn, * 1730 (Barum in Braunsschweig), t 1793, Militärmusiker, in welcher Eigenschaft er zu komponieren und schriftstellern begann, Autodiktät. 1757 Sprach- und Musiklehrer in Hamburg, 1762 bis 1763 Redakteur des "Hamburgischen Correspondenten". Durch Heirat vermögend geworden, errichtete er eine Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Er verlegte eigene und fremde Werke, so Goethes "Götz" Lessings Dramaturgie, Klopstocks Oden, Friedrich Ludwig Schröders "Hamburgisches Theater" und die Zeitschrift "Der Wandsbeker Bote".
Dessen Leitung übertrug er seinem Freunde Mathias Claudius (s. d.), später ebenfalls Freimaurer. 1768 verband Bode sich mit Lessing zu der "Buchhandlung der Gelehrten". Diese ging jedoch bald ein. 1778 ging Bode nach Weimar. Als Übersetzer aus dem Englischen hatte er einen guten Namen. In den Freimaurerbund aufgenommen 1761 (Loge "Absalon" in Hamburg),war er in der Strikten Observanz tätig, wurde Gegner dieser Lehrart und suchte in anderen Systemen Befriedigung. Als Lessing ihn 1771 um Aufnahme bat, lehnte Bode ab, weil die Fortschritte des Systems für den Feuergeist zu langsam seien. 1773 zum Zugeordneten Meister gewählt, vertrat er den Hamburger Orient auf den Konventen in Braunschweig 1775 und Wolfenbtittel (1778).
1780 leitete er die Aufnahmearbeit der Loge "Amalia", in der Goethe das maurerische Licht erhielt. Auf dem Konvent von Wilhelmsbad trat Bode mit seiner Lieblingsidee, der Behauptung geheimer jesuitischer Einflußnahme auf die Freimaurerei, ohne sonderlichen Erfolg auf. Durch Freiherrn von Knigge in den Illuminatenorden aufgenommen, begeisterte er sich eine Zeitlang sehr für diesen (er warb den Herzog Karl August, Goethe, Herder), ebenso für den Orden der Philalethen. Bahrdts "Deutsche Union der XXII" enthüllte er als Spekulation auf menschliche Dummheit. 1790 wollte er ein neues Freimaurersystem schaffen, den "Deutschen Freimaurerbund", der aber nicht zustande kam. Mit Schröder (s. d.) verband ihn innige Freundschaft. Als Wissenschaftler und als Freimaurer stritt B. stets fur Wahrheit, Aufklärung und Menschenwohl. Er studierte die Freimaurerei mit heißem Eifer; mehr als 800 Bande über die geheimen Ordensverbindungen der verschiedensten Lander hatte er zu diesem Zwecke gesammelt. Als in den Tagen der franzosischen Revolution das Obskurantentum zu einem publizistischen Generalangriff auf Illuminaten und Freimaurer einsetzte, wurde B. als "unbekannter Oberer", als "Beförderer des Umsturzes", als Verbindüngeoffizier zwischen den Illuminaten und den Jakobinern (auf dem Weg über Mirabeau) verleumdet; namentlich der Wiener Denunziant L. A. Hoffmann (s d.) griff ihn aus heftigste an ("Deutsche Union" u. a-)- Wieland (im "Teutschen Mereur"), Georg Friedrieh Rebmann ("Die Wachter der Burg Zion"), das "Archiv für die neueste Kirchengeschichte" u. a. traten energisch für B. ein.

Bode ist bei all seiner Begeisterung die Personifikation der um das Ende des 18. Jahrhunderts aus ihrer Bahn geworfenen Freimaurerei. Wie diese, erschöpfter sich in Plänen, Neugründungens ist allem Neuauftauchenden willig und findet nirgends Rast. Das Wort "rastlos". das auf seinem Grabstein steht, charakterisiert ihn am besten. Von ihm sind zahlreiche freimaurerische Reden und Schriften, die er z. T. selbst verlegt hat, erhalten, Von ihm stammt u. a. auch "Cagliostro, Chef der Illuminaten?'' welche Abwehrschrift er 1790 gegenüber dem "Geständnis ' des Scharlatans vor dem römischen Gerichtshof der Inquisition veroffenlichte Wichtig ist vor allem der von ihm als ersten unternommene Versuch einer freimaurerischen Bibliographie (s. d.).

Als nach der französischen Revolution die Freimaurer- und Illuminatenriecherei kräftig blühte tauchte der Name von Bode in zahlreichen Schriften als der eines angeblichen Hauptbeforderers des Umsturzes auf. Hof fmann, Wien (s. d.). und andere behaupteten, eine Reise die Bode 1788 zwecks Teilnahme am Philalethenkongreß und Studiums des Mesmerismus unternommen hatte, habe diesem "Oberen" dazu gedient, sich "als Haupttriebwerk der Volksaufwiegelei" zu betätigen. Gegen diese Erfindungen trat u. a. Wieland im "Teutschen Merkur" auf, der Bode bestätigte, daß er stets nur von dem Bestreben geleitet gewesen sei das Wohl der Menschheit zu fördern, aber unfähig, auch nur daran zu denken, durch ungesetzliche Mittel und Gewalt die Dinge auf Erden zu andern.
Bodenzeichnung, Symbolische.
In den Volksbrauchtümern kommen seit den Uranfängen der Menschheit symbolische Bodenzeichnungen vor. Zumeist dienen sie zur Absteckung eines zu bestimmten Zwecken geweihten Raumes. So als Gerichtsort, in Verbindung damit zur Bezeichnung des Ortes und Raumes, innerhalb dessen das Gottesurteil, der Zweikampf als gerichtliches Beweismittel, ausgetragen wird Ferner zur Bezeichnung des kultischen Raumes; sei es für eine besondere Tabuhandlung oder bei höherer Entwicklungsstufe für eine gottesdienstliche Handlung, eine Weihe u. a. m. Bodenzeichnungen magischer Art sind die bei den verschiedenen Einweihungszeremonien primitiver Völker üblichen Symboldarstellungen. So z. B. bei den Borazeremonien der Australier eine aus Ocker und Kalk hergestellte Schlangenzeichnung, um welche die Neophyten herumgeführt werden.
Ebenso bei den Hopiindianern gelegentlich der Schlangenfeste. Dort, wo eine gewisse Erkenntnis des Ablaufes der Himmelsgestirne bereits eingetreten ist, verbindet sich der magische Sinn der Zeichnung mit primitiven astronomischen Nutzanwendungen, wie Berechnung des Sonnenstandes u. a. Die beruhmten Kreise des Stonehenge sind in Stein festgehaltene, magisch-astronomische Bodenzeichnungen. Geisterbeschwörer, Zauberer, Schatzgraber ziehen mit dem Schwert, dem geweihten Stab, dem Ginsterbesen den Kreis um sich. Mephisto wird von Faust durch ein Pentagramm festgehalten dessen Bann erst ein Rattenzahn bricht. Der magische Kreis zieht die beschworenen Geister an, hält sie aber zugleich vom Beschwörer fern. Der Zauberkreis schließt ab, der in ihm Stehende ist nach außen hin gedeckt.

Einen andern Sinn haben Bodenzeichnungen die eine Darstellung des Symbolinhaltes eines Kults enthalten. So wurde in manchen deutschen Handwerksbräuchen die Lade in einen Kreidekreis gestellt. Die Symbolzeichnung wird auf den runden Tisch gemalt u. a. m. In den alten Freimaurerbrauchen spielt die Bodenzeichnung eine besondere Rolle. Sie dient hierbei nicht nur als Symboltafel, sie ist ein Lehrbehelf. mit dem das eigenartige Gehen des Eingeweihten gelehrt werden soll. Wie sich aus der Symboltafel der Bodenzeichnung der Teppich der modernen Loge entwickelte, s. Tapis.
Bodley, Thomas Sir,
Bodleian library Thomas Bodley, 1545 bis 161.3. Staatsmann und Gelehrter, vermachte bei seinem Tode seine Bibliothek und Handschriftensammlüng für deren Anschaffung er 200.000 £ verwendet haben soll, der Universität in Oxford. In dieser seither ständig weitergeführten Bibliothek befinden sich die Mehrzahl der auf die Entwicklung der spekulativen Freimaurerei bezuglichen Handschriften und Akten. So das Tagebuch des Elias Ashmole (s. d.), die Schriften von John Aubrey und die Manuspripte des Dr. Richard Rawlinson, der in einem Ms. "Collections relating to Freemasonry" alles, was ihm über Freimaurerei bekannt wurde, teils eintrug, teils in Zeitungsausschnitten einklebte. Ein ausführliches Verzeichnis der in der B. Library erhaltenen Stucke mit Besprechung s. A. Q. C., Band 1898.
Bodung-Verlag - Des Kaisers Traum,
mit englischem, deutschem, französischem und spanischem Text und einer farbigen Bilderbeilage 1927. Im Jahre 1890 war die Person Kaiser Wilhelm II. bereits derart deutlich vor den politischen Hintergrund der Zeit getreten, daß die englische Zeitung Truth" dem Kaiser in ihrer Weihnachts-Nummer einen großen politischen Bilderbogen widmete. Dieser Bilderbogen gibt ein Traumgesicht des Kaisers wieder, der Bismarck entlaßt, dadurch Volksaufstande entfesselt, schließlich in einen Weltkrieg hineingerat, worauß ganz Europa in Republiken zerfallt. Der Kaiser fluchtet und die stellenlosen Monarchen gehen in ein Arbeitshaus. Dieser politische Witz, gezeichnet von Sir F. Carruthers Gould und mit einem Bänkelsängerlied von Dowty, erwies sich teilweise von verblüffender Prophetie. Dem Verlage Bodung blieb es vorbehalten, daraus Zusammenhänge mit der Freimaurerei zu finden, trotzdem feststeht, daß weder die beiden oben Genannten, noch der Redakteur Voules jemals Freimaurer gewesen sind.
Body of Masonry
(engl.), die Körperschaft, Korporation der Freimaurer, wird im frühesten freimaurerischen Schrifttum haufig synonym für Loge, Großloge, Craft usw. verwendet. So in den Constitutions von 1723. Später im Sprachgebrauche gestrichen, kommt es jetzt nur noch in der Verbindung Grand Bodies Groß,körperschaften, zur Bezeichnung von Großlogen, Großorienten usw. auch im amtlichen Großlogengebrauche vor.
Boenders, Franciscus Coenraad Marinus,
* 1887, von 1911-16 niederlandisch-reformierter Pfarrer, seither Pfarrer der Geisteskrankenkolonie Gheel in Belgien, seit 1922 Rechtsanwalt in Utrecht, Großredner des G. O. der Niederlande seit 1929, Vorsitzender der hollandischen Landesgruppe der Allgemeinen Freimaurerliga und deren Ausschußmitglied, eifrig um die Organisation der Luftons bemuht, deren "Vereenigung van studeerende Kinderen van Vrijmetselaren" er 1928—1930 in ihr Sommerzeltlager begleitete.
Boerhave, Hermann,
berühmter Arzt in Wien Dircktor des Medizinwesens unter Maria Theresia (1668 bis 1738), Mitbegründer des Weltrufes der Wiener medizinischen Fakultät. war Freimaurer. Eine Wiener Straße tragt seinen Namen.
Bogota,
Hauptstadt der südamerikanischen Republik Kolumbien, Sitz der Gran Logia de la Republica de Colombia.
Boheman, Karl Adolf Anderson,
schwedischer Postbeamter, später Hofsekretär, * 1770, lernte auf Reisen in Deutschland das System der Asiatischen Brüder (a d.) kennen und versuchte, dieses dem Herzog von Södermanland aufzudrängen.
Er vermischte damit allerlei mystische Tendenzen und soll auch politische Ziele verfolgt haben. Er wurde daher von der schwedischen Polizei verhaftet und 1803 ausgewiesen. Das gleiche Schieksal widerführ ihm in Dänemark. Er ging dann nach Deutschland, versuchte nochmals, in Schweden festen Füß zu fassen, wurde aber neuerlich landes verwiesen. 1812 machte er vergeblich Anstalten, in Pyrmont eine Loge zu gründen. Daß er wichtig genommen wurde, beweisen Verlautbarungen der schwedischen Regierung im "Hamburger Korrespondenten" von 1803 sowie eine weitere Erklärung des Kanzlers Oxenstierna von 1804 in der gleichen Zeitung.
B. selbst ließ mehrere Verteidigungsschriften erscheinen. Findel bezeichnet ihn ("Geschichte der Freimaurerei", Seite 560) als einen Betrüger.
Böhme, Jakob,
Schühmacher in Görlitz (1575 bis 1624), christlicher Mystiker, Theosoph, ubte starken Einfluß auf die Gedankengänge der Rosenkreuzer und der auf diesen fußenden freimaurerischen Systeme aus.
Böhmen.
Nach einer allerdings umstrittenen Uberlieferung soll Franz Anton Graf von Sporek bereits am 24. Juni 1726 in der Landeshauptstadt Prag eine Loge "Zu den drei Sternen" begrundet haben. Ware dies richtig so ware die Prager Freimaurerloge eine der allerersten auf dem europaischen Kontinente gewesen. In den Akten der englisehen Großloge findet sich jedoch keinerlei Hinweis auf diese Gründung, trotzdem die Legende erzahlt der erste Großmeister der Großloge von England, Sayer, ware bei der Prager Gründung persönlich anwesend gewesen. Die Geschichte der böhmischen Freimaurerei spielt sich im 18. Jahrhundert hauptsächlich in Prag ab. Wahrscheinlich ist die Freimaurerei erst zur Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges durch sachsische und französische Freimaurer in regelrechte Formen gebracht worden. Da die Archive vorlaufig vollkommen versagen, kann als erste Erscheinungszeit von Freimaurerlogen nach außen hin erst die Zeit um 1741 angesetzt werden, wo wir von einer Spaltung einer bestehenden Loge in eine bayrische, österreichische und neutrale Partei erfahren.
Diese bisher nur als Mutmaßung aufzustellende Behauptung, die den ürsprung der Freimaurerei in Böhmen erst in das fünfte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts verlegt, wobei die Person des sachsischen Grafen Rutowsky (s. d.) vielleicht noch nicht genügend gewürdigt wird, erfahrt in letzter Zeit eine Bestätigung durch einen Archivfünd von Dr. Josef Volf, Prag. Naeh einem am 24. Juni 1791 von der Prager Loge "Zu den drei gekrönten Sternen und Redlichkeit" an die Regensburger Loge "Zu den drei Schlüsseln" gerichteten Schreiben, traten "vor 50 Jahren" d. i. also 1741, zur Zeit der Besetzung Prags durch sachsische und französische Truppen " einige hier anwesende Brr. öfter zu den geheiligten Arbeiten zusammen" ohne unter einem besonderen Logennamen verbunden zu sein. Diese Zusammentretung aber hat den Grundstein zur Konstituierung dieser altesten Loge Böhmens und fast aller österreichischen Staaten gelegt. In weiterer Folge ward die Logo unter dem Namen "Zu den drei Kronen" nach englischem System förmlich bestellt, nahm in weiterer Folge der Zeit den Namen "Zu den drei Sternen" an, den sie sodann 1763 in jenen, den sie jetzt führt, verwandelte und sich zu dem Bunde der vereinigten Logen Deutschlands gesellte. Damit dürfte die Überlieferung von der ersten Logengründung durch den Grafen Sporck (s. d.) wohl erledigt sein.
Außerhalb Prags bestand nur noch eine Loge in B., die Sincérité, die 1741 in Leitmeritz ins Leben trat und mit dem Grafen Kinigl und den sie zumeist bildenden Militärpersonen nach Pilsen und Klattau wanderte. An andern Orten Böhmens ist im 18. Jahrhundert keinerlei freimaurerische Spur nachweisbar. Nach der im Zeitalter der Reaktion verfügten Aufhebung der Freimaurerlogen wurden alle Logen in B. geschlossen (1792).
1811 versuchte Josef Graf Auersperg, Oberstlandrichter, die Prager Loge "Vereinigte Freunde zur Wahrheit und Einigkeit" wieder tu errichten Die Sache wurde jedoch ruchbar und Auersperg strafweise von Prag versetzt. Trotzdem soll die Loge bis 1818 bestanden haben, in welchem Jahre sie aufgehoben wurde. 1849 wurde von zwei verschiedenen Gruppen gleichzeitig versucht, Freimaurerlogen in Prag zu errichten. Die Behörden verweigerten jedoch die Genehmigung. In der Zwischenzeit wurden in reichsdeutschen Stadten, besonders in Dresden, Breslauw, später in Hof, Zittau u. a O., österreichische Stsatsbürger alls B. sporadisch aufgenommen. Vereinigungen von Freimaurern gab es jedoch erst wieder seit 1869, als durch die neue Vereinsgesetzgebung die Bildung von unpolitischen Vereinen gestättet wurde.
Am 24. Juni 1870 surde von einer Gruppe von Freimaurern unter Leitung deß Gaswerkdirektors Chr. Fr. Aug. Jahn (s. d-) der Stätthalterei in Prag ein Gesuch um Reaktivierung der Loge "Zur Wahrheit und Einigkeit" überreicht. Dieses Gesuch wurde vom Statthalter Baron Koller unter der Voraussetzung genehmigt, daß sich die Loge unter das Vereinsgesetz zu stellen habe, was die gelegentliche überwachung der Vereinstätigheit durch Polizeibearnte beinhaltete. Statt diese günstige Gelegenheit zu ergreifen, wurde von den Prager Brüdern lieber auf die Logengründung Versicht geleistet, weil man sich mit dem gelegentlichen Zutritt von Nichtmaurern nicht abfinden konnte- Dadurch wurde das Schicksal der Freimaurerei in ganz Osterreich in Bahnen geleitet, die der Entwicklung der Freimaurerei hinderlich waren- Der Prager Bruderkreis blieb angslos beisammen und gab sich erst 1880 die Vereinsform als nichtpolitischer Verein "Harmonie".
Die Freimaurerei fand in B. nunmehr in Form der unpolitischen Vereine mehrere siedlungsstätten- So in Karlsbad (1871), Prag (1872), Pilsen (1879), Saaz (1883), Bodenbach (1884), Asch (1896), Reichenberg (1897) und Haida. 1909 gründeten Prager Brüder mit Untersttüzung der symbolischen Großloge von Ungarn eine Grenzloge in Preßburg (s. d.), die sich mit dem Prager nichtpolitischen Verein "Charitas" deckte- Die Loge arbeitete in Prag administrativ, während rituelle Arbeiten in Preßburg stattfinden mußten. Diese Loge "Hiram zu den drei Sternen" hatte vor dem Weltkriege einen Stock von Brudern tschechischer Nationalität, die kurz vor dem 28. Oktober 1918 austraten und den Grund zur tschechoslowakischen National - Großloge legten. Die Vereine, die den Krieg über dauert hatten, bildeten sich mit Hilfe benachbarter deutscher Großlogen in Logen um und schlossen sich zur Großloge "Lessing zu den drei Ringen" zusammen. 1931 gibt es daher in B.: die Großloge "Lessing zu den drei Ringen", gegr. 1920, und die Narodni Velika Loze Ceskoslovenska. Die erstere hat in B. Logen in Prag (5), Saaz, Karlsbad Marienbad, Teplitz-Schönau, Brüx, Gablonz Reichenberg und Pilsen, die tschechische National-Großloge unterhalt in B. 6 Logen in Prag und eine in Pilsen (s. auch Prag, Osterreich, Tschechoslowakische Republik).
Böhmische Brüder,
christliche Sekte, die auf theologische Schriften des Peter von Cheleicky (1420) zurückgeht. Ihm schloß sich der Brüder Gregor an, der die Absichten Peters erlauterte. Die Anhünger beider wurden seit 1461 als angebliche Taboriten verfolgt und sagten sich 1467 von der katholischen Kirche los. Die Eigentumlichkeiten ihrer Lehre liegen mehr auf ethischem als auf dogmatischem Gebiet. Ihr Grundgesetz war die Bergpredigt, weshalb sie die Übernahme von Staatsamtern, den Eid und Kriegsdienst verweigerten. Da sie sich im Schmalkaldischen Krieg weigerten, Kriegsdienste zu leisten, wurden ihre Kirchen beraubt und sie selbst vertrieben. Reste der Waldenser schlossen sich ihnen an. In Preußen und Polen fanden sie Zuflücht, hatten aber im Dreißigjahrigen Kriege viel unter Verfolgung su leiden. Johann Amos Komensky (Comenius) (s. d.) war ihr letzter Bischof. Die Brildergemeinde löste sich nach seinem Tode auf. Erst Graf Zinzendorff hat ihr Gemeindeleben wieder erneuert. Ihre Reste leben in den Herrenhuter Brüdergemeinden weiter.
Durch die Person ihres Bischofs Comenius ergeben sich Beziehungen zur Freimaurerei. Da gegen sind die von Abafi unternommonen Versuche, in ihnen Vorganger der Freimaurerei in Böhmen zu erblicken, als willkurlich abzulehnen.
Boieldieu, François Adrien,
französischer Opernkomponist ("Kalif von Badgad" "WeiSe Dame"), * 1775 in Rouen, t 1854, war 1803 Kapellmeister in st. Petersburg und dort Mitglied der Loge "Les amis réunis", dür die er auch eine Kantäte komponierte.
Boito, Arrigo,
italienischer Komponist und Dichter, * 1842, t 1918, bekannt durch seine Opern "Mefistofele" (nach Goethes "Faust") und "Nerone", Übersetzer von "Rienzi" und "Tristan", schrieb das Textbuch zu Verdiß "Othello" und "Falstaff", ferner Novellen und Gedichte, war Freimaurer. (Alessandro Luzio "La Massoneria e il Risorgimento italiano".)